PEGGY
Am 25.01.2015 erreichte uns folgende ausführliche Mail - Peggy hat allen Mut zusammen genommen und berichtet uns aus ihrem Leben. Beeindruckend, wie offen und ehrlich sie schildert, durch welche Höhen und vor allem Tiefen sie in jungen Jahren schon musste. Nun möcte sie gerne noch einmal ganz von vorne anfangen, steckt aber in ernsthaften Geldsorgen.
Wir geben hier mit Einverständnis ihr Schreiben im Original wieder und werden sehen, was wir tun können. Alleine ist Peggy jetzt aber nicht mehr, wir helfen. Darüber werden wir berichten in der Rubrik "Berichte/Fotos"....
Ich bin Peggy derzeit im 5. Monat schwanger. Und mein Leben ist leider nicht so glatt gelaufen wie ich es mir in meiner Jugendzeit vorgestellt hatte.
Ich habe 1995 meinen Realschulabschluss 10. Klasse mit 16 Jahren abgeschlossen. Seit dem lebe ich nicht mehr bei meinen Eltern da sie dem Alkohol verfallen waren und ich nicht mit klar kam. Daher war meine Kindheit auch nicht so schön. Meine Eltern waren entweder arbeiten oder am trinken. Ich war bis zum 6. Lebensjahr sehr viel bei meiner Oma die ich über alles geliebt habe und sie hat alles für mich getan. Mich zum Kindergarten geschafft und wieder abgeholt. Sie kümmerte sich um mich. 1985 als ich 6 Jahre war ist sie dann verstorben. Für mich ist zum ersten Mal eine Welt zusammen gebrochen. Ab da war ich sehr viel auf mich alleine gestellt. Da meine Eltern ja entweder gearbeitet oder getrunken haben.
Habe dann ab meinem 16. Lebensjahr bei meinem 1.Freund gelebt der dann auch der Vater meiner Tochter Stephanie wurde. Leider ging die Beziehung kurz nach ihrer Geburt im März 1999 auseinander. Da mein Freund seine Arbeit verlor die er über 20 Jahre hatte und auch dem Alkohol nicht abgeneigt war. Die Zeit war sehr schwer für mich weil es immer wieder Auseinandersetzungen und Gewalt in dieser Beziehung gab. Beendet habe ich diese Beziehung dann als ich von ihm aus der gemeinsamen Wohnung mit meiner 3 Wochen alten Tochter rausgeschmissen wurde und ich auf der Straße mit ihr stand. Habe dann für kurze Zeit wieder bei meinen Eltern wohnen müssen was natürlich nicht gerade ein gutes Umfeld für meine kleine Tochter war.
Habe dann im Mai 1999 den Vater meines Sohnes Jasin kennen gelernt. Um wieder aus dem Elternhaus zu flüchten bin ich dann mit ihm zusammen gezogen. Und war auch eine Zeit lang recht glücklich mit ihm. Unser Sohn machte sich im Dezember 2000 auf dem Weg und ich dachte nun ist alles perfekt. Aber dann im Jahr 2005 ist dann eine Welt für mich zusammen gebrochen weil ich erfahren musste dass er seit 2002 in seinem Heimatland mit einer anderen Frau verheiratet war. Und auch Kinder mit Ihr hat. Das war mein Ende.
Von da an war ich mit meinen Kindern alleine. Unterhalt konnte ich von keinem der Väter erwarten. Sie leben beide von Hartz 4 damals Sozialamt. Habe dann meine Kinder alleine großgezogen und lernen müssen auf viele Dinge zu verzichten. Ich bin dadurch auch sehr krank und depressiv geworden. Habe keinem Menschen mehr vertraut. Konnte durch meine Depressionen auch nicht mehr arbeiten gehen. Das hieß für mich und meine Kinder noch weniger Geld und mehr Verzicht.
Im Dezember 2013 habe ich dann nach über 8 Jahren das erste Mal wieder Mut gefasst. Ich habe Werner kennen gelernt. Er hat mir langsam gezeigt was es heißt zu leben und auch wieder zu vertrauen. Er ist der Vater meines Babys was jetzt in meinem Bauch heran wächst und wir sind beide auch wenn es unerwartet und nicht geplant war sehr glücklich darüber. Nur eine Sache was uns noch an ein gemeinsames Leben hindert ist die Entfernung zwischen uns. Bis her sind wir immer zwischen Förderstedt (meinem Heimatort) und Hannover gependelt. Aber wollen gerne in eine gemeinsame Wohnung ziehen. Leider ist es Finanziell sehr schwer umzusetzen. Da ich der Zeit nur vom Hartz 4 lebe und Werner auch nur einen Mini-Job und ergänzendes Hartz 4 hat. Ich liebe die Stadt Hannover und kann mir ein Leben mit Werner und meinen Kindern in Hannover sehr gut vorstellen. Für unser gemeinsames Kind was Ende Juni - Anfang Juli zur Welt kommen soll wäre es auch ein guter Start ins Leben.
Uns fehlt leider das Geld dazu es in der Realität umzusetzen da wir weder das Geld für die Kaution der Wohnung haben noch für die Umzugskosten.
Weil für uns ist es schon sehr schwer mit den Mitteln was uns vom Jobcenter und seinem Mini-Job zur Verfügung steht für das Baby die Ausstattung zu kaufen.
Bisher haben wir weder einen Kinderwagen noch ein Bett worin das kleine schlafen kann.
Es fehlt praktisch noch alles. Vor allem auch ein gemeinsames zu Hause.