Projektbericht: Besuch der Laatzener Tafel
Am Morgen des 29.11.2013 haben wir mit unserer Projektgruppe, bestehend aus den Studentinnen Mariam, Tamana und Tina, die Laatzener Tafel in der Karlsruherstr.14, Hannover, besucht. Der Termin war zuvor mit der Leiterin der Tafel abgesprochen worden und wir hatten uns sehr auf viele neue Eindrücke gefreut.
Zu Beginn betraten wir die von zahlreichen Menschen gefüllte Lagerhalle der Laatzener Tafel. Sie trafen Vorbereitungen für die spätere Tätigkeit, das Verteilen von Lebensmitteln an Bedürftige. Lieferungen wurden entgegen genommen, nach Art sortiert und in die zur Verfügung stehenden Regale eingeräumt. Die Palette erstreckte sich von Obst über Gemüse bis hin zu vielfältigen Fleischsorten. Das Sortiment setzte sich primär aus Grundnahrungsmitteln zusammen, deren Verfalldatum in naher Zukunft liegt, aber noch nicht erreicht ist – gute Ware also.
Aufgrund der anfangs unübersichtlichen Situation wurde unsere Ankunft von niemandem wahrgenommen – für uns ein kleines Aha-Erlebnis. Nach einigem Verweilen stellten wir uns einer der engagierten Mitarbeiterinnen der Laatzener Tafel vor, erläuterten ihr unseren Erscheinungsgrund und boten unsere Hilfe für diesen Tag an. Die stark eingebundene Helferin konnte uns zunächst jedoch nur die Möglichkeit einräumen, den Vorbereitungsablauf zu beobachten. Selbst aktiv werden durften wir jedoch leider nicht, da die Mitarbeiterkapazität bereits voll ausgeschöpft war. Wir besichtigten noch einmal die Aufteilung der Lagerhalle, gingen die Essensbestände durch und sprachen mit einigen Hilfskräften.
Anschließend konnten wir aber dann doch noch unsere Fragen stellen: Art und Umfang der Tätigkeit der Tafel, der tägliche Ablauf, Motive und Gründe, sich bei einer solchen Einrichtung zu beteiligen.... Wir interessierten uns für die Schichteinteilung der Mitarbeiter und erhielten Auskunft über die Lieferanten der Lebensmittelspenden.
Wir erfuhren, dass die Motive, sich bei der Tafel zu engagieren, von Hilfskraft zu Hilfskraft unterschiedlich sind. Einige beteiligen sich auf freiwilliger Basis, andere werden wie bei einem Wirtschaftsunternehmen für ihre Tätigkeit bezahlt. Die Schichten sind jeweils in zwei Abschnitte unterteilt: Die erste Schicht beginnt morgens und umfasst die Vorbereitungen und die Essenslieferungen. Die zweite Schicht fängt gegen Mittag an und beinhaltet den Verkauf. Zu den Lieferanten zählen unter anderem Lidl, Edeka, Kaufland und Rewe. Jeder Bedürftige, der einen Nachweis vom Arbeitsamt erbringt, bekommt einen Kasten zum Preis von zwei Euro, den er dann mit Lebensmitteln auffüllen kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Unterstützung von hilfsbedürftigen Menschen sehr aufwendig und stressig sein kann, es aber dennoch erfreulich ist, dass es engagierte Personen gibt, die freiwillig helfen. Die Tafel als Einrichtung hilft finanziell schwächeren Menschen und erfüllt somit einen guten Zweck.
Hier ergänzend noch weiterführende Informationen aus der HAZ vom 23.12.2013, S. 11, zur Hannöverschen Tafel:
27 Tonnen Lebensmittel im Monat
Ohne sie wäre die Hannöversche Tafel nicht denkbar: Rund 130 ehrenamtliche Helfer packen hinter den Kulissen tatkräftig an. Ob als Transportfahrer oder an den Ausgabestellen – die gesamte Arbeit des Hilfsvereins steht und fällt mit dem Einsatz der Freiwilligen. Und ihre Engagement wird immer wichtiger: Bis zu 4.000 Bedürftige nehmen das Angebot der Tafel monatlich in Anspruch. „Ob Miete, Medikamente oder Strom, alles wird teurer“, sagt Horst Gora, organisatorischer Leiter des Projekts. Immer mehr Menschen kämen mit dem Geld, das sie über die sozialen Sicherungssysteme erhalten, nicht mehr aus. „Sie kommen dann zu uns.“
Insgesamt sechs Ausgabestellen hat der 1999 gegründete Verein, der mit anderthalb hauptamtlichen Mitarbeiterstellen auskommt und inzwischen in der Region Hannover eingerichtet ist. Kirchengemeinden in Mühlenberg, Linden-Nord, Vahrenheide, im Roderbruch und am Kronsberg stellen dafür ihre Räume zur Verfügung. Auch in Garbsen ist die Tafel vertreten. Nötig ist ein Nachweis der Bedürftigkeit wie ein Bescheid über den Bezug von Arbeitslosengeld oder einer geringen Rente. „Wir helfen da, wo andere Hilfen nicht ausreichen“, sagt Gora.
Die Mengen an Lebensmitteln, die die Helfer bei den verschiedenen Spendern abholen und weitergeben, sind beachtlich: An einem Arbeitstag der Tafel sind es im Schnitt mehr als zehn Zentner, im Monat kommen 27 Tonnen zusammen. Neben den Ausgabestellen, die im 14-Tage-Rhythmus öffnen, fahren die Mitarbeiter wöchentlich auch rund 40 verschiedene soziale Einrichtungen an, um Lebensmittel zu verteilen – darunter Einrichtungen für Obdachlose oder Wohnheime für Flüchtlinge.
Eine Vielzahl von Geschäften und Unternehmen unterstützt die Tafel seit Jahren mit gespendeten Lebensmitteln. Darüber hinaus wird die tägliche Arbeit durch finanzielle Spenden von Privatleuten, Institutionen oder Firmen gefördert. Zudem gibt es einen Förderverein mit mehr als 250 Mitgliedern, der Monatsbeitrag liegt bei 5,50 Euro.
Nähere Informationen über das Projekt gibt es unter www.hannovertafel.de