Nikolaus, Nikolaus, pack mal Deine Taschen aus...
Lange hatten Katerina und ich, die Suly, den Nikolaustag 2016 geplant.
Eigentlich wollten wir als zwei Nikoläuse verkleidet in einem Kinderheim mit vielen Schokobomben für strahlende Gesichter sorgen – aber das ist schwieriger als man denkt, denn es gab nicht genug Betreuungspersonal durch die Hausleitung, so dass wir leider kein „Okay“ erhalten haben.
Wir sind dann aber dennoch am 06.12.2016 um 14.00 Uhr mit voll gepackten Einkaufswagen losgezogen und haben erstmal „unsere“ bekannten Obdachlosen am Hauptbahnhof besucht. Trotz der klirrenden Kälte fanden wir sie schnell.
Mal wieder war ich erstaunt, dass man mit so wenig Menschen glücklich machen kann.
Schnell waren wir die ersten 20 Weihnachtstüten los.
Wir düsten dann ins 10 km entfernte Letter bei Seelze.
Meine Eltern wohnen dort und mein Vater hat uns freundlicher Weise beim Tragen der Kisten geholfen – er macht jetzt auch immer öfter mit, bei unseren Aktionen für Ganz unten e.V. und findet das toll. Darüber wiederum freue ich mich. Mein Vater kennt in Letter mehrere Familien, die in bitterer Armut leben. 2 Familien haben wir besucht. Die eine Familie hat 9 Kinder, die zweite Familie hat 6 Kinder, das siebte ist unterwegs. Wir haben dort Tüten mit Schokolade, Malblöcke, Stifte und Adventskalender verteilt.
Die Kinder haben sich riesig gefreut. Ich habe die Kinder gefragt, ob sie denn überhaupt wissen würden, was für ein Tag heute sei. Keiner konnte mit antworten, bis auf ein kleines Mädchen. Sie hatte in der Schule gehört, dass man die Schuhe putzen müsse und dann würden dort leckere Sachen drin liegen. Da sagten die Kinder, das hätten sie nicht gewusst und nun sei es ja wohl zu spät, zum Putzen. Nein, war es nicht, alle haben trotzdem etwas bekommen – aber nächstes Jahr werden die Schuhe genau kontrolliert !!
Nachdem wir alles verteilt hatte, bekam die Katerina dann eine ordentliche Umarmung von der Mutter. Sie bedankte sich herzlich bei uns und die Kinder natürlich auch.
Einen großen Dank an Ganz unten e.V. und die Spender. Das war wieder mal ein beeindruckender Tag für uns beide.
Lg von Suly und Katerina
Nachtrag von Katerina
Ein aufregender, langer Tag ist vorbei. Außer „unseren“ Obdachlosen hat mich persönlich die erste Familie sehr berührt. Die Mutter hat mich in die Arme genommen und gestreichelt. Die Menschen dort haben nicht, aber geben so viel Liebe und Dankbarkeit. Eines der 9 Kinder Kinder hat auf dem Sofa geschlafen, zugedeckt mit einer Plane, die Maler verwenden, wenn sie den Fußboden abdecken ! Das geht mir aus dem Kopf gar nicht mehr raus.... Sehr arme Verhältnisse... Und doch waren die Menschen irgendwie glücklich.
Musste das loswerden.
Katerina