Ahoi !! – Unsere Fahrt auf dem Maschsee Hannover am 02.09.2015
Ein Bericht von Bernhard Gilg, Mitglied des Vereins Ganz unten e.V.
Am Mittwoch, dem 02.09.2015, hatte der Verein Ganz unten e.V. eine Rundfahrt auf dem Maschsee für Obdachlose und Flüchtlinge organisiert. Lange war dies schon ein Wunsch vor allem der Besucher des DÜK gewesen.
Und so traf man sich nun um 10 Uhr gutgelaunt vor dem DÜK und ging zusammen zum Nordufer des Maschsee, zum Fackelträger. Dort war die Abfahrtstelle des für uns gebuchten Schiffes.
Einige Nachzügler kamen direkt dorthin und um 11 Uhr hieß es dann:
"LEINEN LOS ..."
Insgesamt enterten 40 Teilnehmer das schöne Boot, darunter auch 20 Flüchtlinge, die mit vielen Kindern kamen. Das bot sich an, denn es war der letzte Ferientag.
Das Wetter war ideal zwischen zwei regnerischen Tagen, der Himmel reingewaschen und klar, die Temperatur auf einem schönen, spätsommerlichen Niveau, nicht zu heiß und nicht zu kalt.
Nach der Abfahrt bekam jeder der Gäste Kaffee (die Kinder natürlich etwas anderes) und leckeren Kuchen, und dazu gab es eine wunderschöne Aussicht. Und Zeit zum Reden, Träumen, sich einfach mal wieder wohlfühlen...
In dieser Form hatte noch keiner der Teilnehmer Hannover gesehen. Wobei, eigentlich sah man von Hannover fast nichts, sondern nur Natur. Hinter den den See umgebenden Bäumen sah man ab und zu ein fernes Gebäude wie das Rathaus, die gläsernen Spitzen des Gebäudes der NORD/LB oder den Turm des NDR über die Wipfel ragen. Und man musste schon genau hinschauen und hinhören, um den Autoverkehr am Rudolf-von-Bennigsen-Ufer im Osten wahrzunehmen.
Auf dem See tummelten sich Wassersportler: Ruderboote, Segelboote und ein Surfbrettpaddler, der mit kräftigen Zügen an unserem Schiff vorbeizog.
Besonders schön war dabei, dass das Schiff dank des Elektroantriebs keine Geräusche und vor allem keine Abgase erzeugte, so dass man auch die klare Luft emissions- und geruchsfrei genießen konnte.
Die Kinder langweilten sich nicht, ganz im Gegenteil.
Viel zu schnell ging die Stunde vorbei und alle zogen wieder ihrer Wege, zurück in ihr jeweiliges Leben. Mag dies auch ganz unterschiedlich sein, alle werden sich bestimmt noch lange an diesen schönen Tag erinnern.
Vielen Dank allen, die durch eine Spende diesen besonderen Tag ermöglicht haben, es hat sich mehr als gelohnt!
Bilder: Bernhard Gilg
Nachtrag: Ein paar Erinnerungen von Tanja Rieger
Mein Name ist Tanja Rieger.
Auch ich habe an der Rundfahrt auf dem Maschsee teilgenommen und es war mein erstes Erlebnis dieser Art.
Ich habe viele Eindrücke machen und mitnehmen können und muss sagen, es war ein gelungener Tag! Besonders die Kinder, die während der Fahrt durch ihre Ungezwungenheit jedes Herz der Erwachsenen öffneten, waren eine große Bereicherung für diesen Ausflug. Dabei war ich am Anfang skeptisch, ob das unmittelbare Zusammentreffen von Kindern (teils auch noch aus Flüchtlingsfamilien) und Obdachlosen nicht zu brisant ist.
Das ist aber ein typischer Gedanke, den Erwachsene so haben - die Kinder haben von Anfang den Ausflug genossen und es gab überhaupt keine Probleme. Im Gegenteil: war die Stimmung anfangs noch zurückhaltend, haben sich schnell Gespräche zwischen den Mitfahrern über alle Grenzen hinweg ergeben und das Ende war eine fröhliche Gruppe, die diskutierte, alberte, sich für den anderen interessierte.
Ich würde mir viel mehr davon wünschen, von diesen unvoreingenommenen Menschen und von diesen Ausflügen...