Ein Großeinkauf bei Kaufland - und sich auch mal wieder als MENSCH fühlen
Ein Großeinkauf bei Kaufland
„Hungern muss bei uns eigentlich niemand.“
Das stimmt, denn wir haben ein sehr gutes soziales System und für den Fall der Fälle gibt es sogar noch die wunderbaren Tafeln, die mit gerade mit Lebensmitteln aushelfen.
Nur wie das halt so ist, mit dem Wort „eigentlich“. Aus bestimmten, meist ganz individuellen Gründen gibt es dann doch eine Reihe von Menschen, bei denen spätestens in der Monatsmitte nicht nur die Geldbörse, sondern auch der Magen leer ist und die dann schlicht das tun: HUNGERN.
Man kann dazu die eine oder andere Meinung haben, aber es ist Fakt. Und besonders schlimm, wenn es Kinder trifft.
Wie in diesem Fall hier, einer Familie mit 3 Kindern. Wir möchten keine Namen nennen, da sich die Beteiligten für ihr Dasein so schämen und wir möchten auch keine Fotos mit Gesichtern veröffentlichen. Aber wir möchten ein paar Zeilen über einen dann doch mal wieder glücklichen Tag der Familie hinterlassen.
Eine unserer Helferinnen hatte geduldig Kontakt geknüpft und die frohe Botschaft überbracht, dass wir einen Einkauf an Lebensmitteln „in einem ganz normalen Laden“ übernehmen würden, der dann bis Monatsende reichen müsste.
„Eigentlich“ (!) hatte unsere Helferin dafür den 17.01.2017 ausgeguckt, aber im Gespräch bemerkte sie, dass es doch wohl wirklich dringend war. Die Familienmutter erzählte, sie sei am Verzweifeln, wie die Familie diesen Monat noch überstehen solle, denn es sei keinerlei Geld mehr da. Sie habe sogar versucht, sich bei Verwandten Geld auszuleihen. Zum Glück hatte das nicht geklappt, denn das hätte neue Schulden bedeutet und die Situation wäre schlimmer und schlimmer geworden.
Also ist unsere Helferin noch am gleichen Tag mit der Frau Mama zu Kaufland gefahren. Beim Einkaufen fiel auf, dass die Mama wirklich nur an ihre Kinder dachte: egal, was in den Einkaufswagen kam, es hieß immer „Mein Großer mag das“, „Mein kleiner Sohn wünscht sich das“. Bei der Tiefkühltruhe angekommen fragte sie nervös, ob sie einen Bienenstichkuchen mitnehmen dürfe, denn das wünsche sich ihre Tochter schon seit ganz Langem.
Zu Hause angekommen, waren dann mittlerweile die Kinder aus der Schule zurück und trauten ihren Augen nicht.
Unzählige Male bedankten sie sich und unsere Helferin ist jetzt nur noch die „coole Tante“.
Danke an Ganz unten e.V., dass Sie so etwas möglich machen und dass ich so etwas miterleben darf.
Ein unbeschreibliches Gefühl!