Unter der Brücke
Heute berichten wir über Erika und Julius. Ein ehrenamtlicher Helfer von uns war auf die Beiden durch einen Bericht aufmerksam geworden und hatte den Kontakt gesucht.
Vor etwa fünf Jahren kamen Erika und Julius aus der Slowakei nach Deutschland. Sie meinten, es könne dort einfach nur besser sein als zu Hause...
Ihre gemeinsame 4-jährige Tochter Diana ließen sie bei ihren Eltern zurück und wollten sie möglichst schnell nachholen.
Allerdings war die Nachfrage nach bezahlbaren „Sozial-Wohnungen“ so groß, dass sie leer ausgingen. Sie endeten also letztlich mit ihrem Hab und Gut unter einer Leine-Brücke und versuchten, als Asphalt-Verkäufer nur irgendwie über die Runden zu kommen. Dann wurde Erika schwer krank und lag zwei Monate lang im Krankenhaus Siloah.
Da beide „Obdachlose“ sind, erhalten sie keine offiziellen Unterstützungen. Selbst in der Kleiderkammer gibt es für sie nichts, so z.B. dringend benötigte Bettwäsche, denn sie würden ja als Obdachlose in Schlafsäcken liegen. Tatsächlich übernachten Erika und Julius in einem Zelt unter der Brücke, auf gespendeten Matratzen, mit gespendeten Oberbetten - aber halt ohne jede Wäsche zum Wechseln.
Eine weitere Bekannte unseres Vereines hat dann aber ein kleines Wunder bewirkt – über einen persönlichen Kontakt gelang es, eine kleine, aber feine Wohnung in Delligsen zu beschaffen – und dort können Erika und Julius nun tatsächlich auch wohnen! Vorbei die Zeiten unter der Brücke... Durch den Umzug nach Delligsen erhalten sie jetzt auch Unterstützung vom Job-Center und können vielleicht schon bald die kleine Tochter zu sich holen. Die Chancen stehen gut, denn Erika hat sogar schon einen Job als Reinigungskraft bei einem Dienstleistungsunternehmen gefunden und dort ist man sehr zufrieden mit ihr.
Wir freuen uns mit der kleinen Familie, sagen stellvertretend herzlich DANKE und haben einmal mehr erlebt: NICHT AUFGEBEN.....